19.01.18 –
Nachricht vom Umweltinstitut München vom 18.09.2017:
Die neue Große Koalition möchte die Nutzung von Glyphosat in Deutschland reduzieren und schnellstmöglich beenden. Dieses Ergebnis der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD lässt viele Interpretationen zu. Bedeutet "schnellstmöglich" nun, dass es sehr bald verboten wird, wie in Frankreich? Oder soll die Formulierung ohne ein konkretes Datum nur so klingen, als würde etwas passieren, während es so weitergeht wie bisher?
Wir beginnen die Diskussion nach der Frage, was denn nun die Formulierung im Sondierungspapier bedeutet. Im Grunde sind sich alle einig, dass Glyphosat verboten werden sollte. Linken-Agrarexpertin Kirsten weist auf den Widerspruch im Verhalten der Koalition hin, die erst in Brüssel die Wiederzulassung des Wirkstoffs ermöglicht, um ihn dann in Deutschland schrittweise zu verbieten. Aber aktuell will sie der SPD den Rücken stärken, damit es vorangeht.
Lediglich der CDU-Abgeordnete und Landwirt Kees de Fries sieht derzeit keine Alternativen zu Glyphosat, die nicht noch umweltschädlicher sind. Harald Ebner von den Grünen widerspricht ausführlich: Die Praxis in der Landwirtschaft muss sich so ändern, dass Bäuerinnen und Bauern nicht auf Gifte wie Glyphosat angewiesen sind. Wir aber wollen immer wieder wissen, was nun genau "schnellstmöglich" bedeutet, vor allem von Rita Hagl-Kehl. Die Sozialdemokratin aus Niederbayern war selbst an den Sondierungsgesprächen beteiligt. Ein Verbot noch diese Legislaturperiode, gerne auch gemeinsam mit Frankreich, das sich bis 2020 Zeit nimmt, hält sie für realistisch. Ihr Kollege de Vries aber sagt immer wieder, dass erst die Alternativen gefunden werden müssen - und hält sich so eine Option für ein noch viel späteres Ausstiegsdatum offen.
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Artenrückgang | Bienen- und Insektenschutz | Glyphosat & Co | Grundwasser
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