Ordnungssinn gegen Artenvielfalt ?

Kaum über die Landesgrenze auf Hamburger Gebiet angekommen, entdeckt man einen ungemähten Deich mit verschiedenen blühenden Stauden, die von Insekten aufgesucht werden. Bäume wurden auf der Binnen- und Wasserseite des Deichs gepflanzt. Hier ist die Welt bezüglich der Artenvielfalt und des Insektenschutzes noch in Ordnung.

 

Thilo Bock, grüner Bürgermeisterkandidat für Seevetal, meint dazu:

“Hinlänglich bekannt dürften auch bei den Verantwortlichen auf Seevetaler Seite die Probleme der Artenvielfalt und des Insektenschutzes sein. Warum denn auf einem Kilometer Länge und in einer Breite von zusammen mindestens 8 Meters dieser Kahlschlag auf einer Fläche von mindestens 8.000n m²? Anderenorts wird in der Gemeinde dafür geworben, neue Blühstreifen anzulegen und hier werden sie in großem Umfang grundlos vernichtet!”

 

Rainer Weseloh ergänzt: “Der Seevedeich ist auf Hamburger Seite genauso gebaut wie auf Seevetaler Seite. Er hat dort die gleiche Funktion inne wie in Seevetal, hat dem gleichen Wasserstand zu trotzen und gleich niedrig gelagerte Wiesen zu schützen. Mit Deichsicherheit kann das also überhaupt nichts zu tun haben.”

 

Thilo Bock: “Der Deich ist für Kraftfahrzeuge außer landwirtschaftlicher Art gesperrt. Hinsichtlich der Verkehrssicherungspflicht muss am Bewuchs nichts getan werden. Radfahrer und Fußgänger und landwirtschaftliche Fahrzeuge können den Deich auch mit seitlichen Bewuchs passieren. Notfalls muss man vorsichtig zurückschneiden. Nach der Blühperiode im Herbst genügt ein einmaliger Schnitt, wobei das Mähgut abzuräumen wäre.

 

An Argumenten bleiben nur falsch verstandener Ordnungssinn aus dem letzten Jahrhundert und ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Maschinen und deren Bediener - zu Lasten der Natur und von uns Menschen. Wollen wir das?



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